Mittwoch, 10. September 2014

Thema Plastik - nachgedacht....


Hallo ihr Lieben,

ein Thema, über das ich schon länger grübel und mir so den ein oder anderen Gedanken mache ist Plastik. Klar, darüber schreiben jetzt alle und es gibt auch unzählige Berichte in Foren, Fernsehen und sicher auch auf anderen Blogs.... aber die Frage ist doch eigentlich, welchen Stellenwert nimmt Plastik in meinem Leben ein?

Wenn ich mich auf meinem Schreibtisch so umsehe - Sodastream-Flaschen, Kulis, nicht zu letzt die Tastatur und die Maus - wir sind umgeben von Plastik.
Prinzipiell bereitet es mir kein großes Bauchweh, wenn es um Güter und Produkte geht, die man länger verwenden kann wie jetzt Tupperdosen oder einen Drucker etc., viel mehr Sorgen bereiten mir persönlich Plastiktüten oder Verpackungsmaterial. Das begegnet uns regelmäßig beim Einkaufen im Supermarkt und Co.. mein Freund und ich nehmen für den Supermarkt-Einkauf immer eine Ikea-Tasche oder eine vom Kaufland mit. Die sind zwar auch aus Kunststoff, sie halten aber lange (man könnte also sagen eine Grauzone). Aber das war es ja leider noch nicht - denn nun sind ja auch die meisten Lebensmittel noch einmal gesondert in Plastik verpackt, egal ob Nudeln oder Reis, Cornflakes oder Brotaufstriche und vor allem Gemüse was mich am allermeisten ärgert.
Warum zum Hänker müssen Gurken in Folie verpackt sein?? Wer hat sich das denn einfallen lassen? Manchmal sind es sogar Bio-Gurken, was mir so gar nicht einleuchtet. Das widerspricht sich doch total. Wieso kriegt man heut zu Tage alles in Plastik verpackt?

Ich erinnere mich noch genau an die heiß geliebten Einkäufe mit meiner Oma in der Berliner Markthalle. Dort kannte man sich einerseits sehr gut, man hatte Stamm-Lädchen mit seinem Käse- und Blumenmann, die man grüßte und sich das Neueste erzählte. Sie berieten einen sehr freundlich und sorgten dafür, dass man auch nur zur frischen Ware greift. Aber vor allem - beim Obst- und Gemüseladen gab es die wunderbaren Papiertüten in Dreiecksform! Es war nichts verpackt in Plastik und wenn man nur eine Paprika wollte, bekam man sie auch. Wo sind die Papiertüten nur hin?

Alle reden von Bio und gesunder Lebensweise, aber die Hersteller machen sich anscheinend wenig Gedanken um den Müll, den sie produzieren. Es mag nunmehr einige Läden geben, die andere Konzepte auffahren. Derletzt habe ich im Fernsehen einen Bericht über einen Laden gesehen, in dem man nichts verpackt bekommt. Du gehst mit deinen Stoffbeuteln und Dosen in den Laden und alles was du benötigst, bekommst du in deine Dosen eingepackt. Eine super Idee wenn ihr mich fragt. Es mag umständlicher sein, aber wenn man den Einkauf minimiert und gezielt plant, sollte nichts schief gehen.
Leider sind solche Läden sehr rar und nur vereinzelt in der BRD vertreten, für mich persönlich aber ein Zukunftsmodell.

Ein anderer Punkt ist die Verpackung bei Spielzeugen oder Kleidung. Meine nun fast einjähige Tochter wuchs und wächst nach wie vor sehr schnell und das bedeutet, neue Kleidung muss her. Bestellt man diese jetzt im Internet oder kauft beim Discounter ein, fallen schon wieder Berge an Verpackung an: Man hat 1. Die Umverpackung, die meist sehr dick ist, damit die Klamotten geschützt sind, 2. ein Papteil auf dem die Klamotten beschrieben werden und mit Beispielbild präsentiert werden, 3. Kartons und Folien um die Kleidung stabil zu halten und 4. Plastikbänder, um sie aneinander zu ketten.... wahnsinn oder? Für mich würde Punkt 4 schon reichen. An das Plastikband kann man alle nötigen und unnötigen Etiketten dran heften und ansonsten reicht mir persönlich meine Fantasie um mir vorzustellen, wie meiner Tochter das stehen könnte.

Ein weiterer Punkt, gerade für uns Beautyverrückte, ist natürlich Kosmetik. Ich finde, bei diesem Punkt verändert sich momentan schon einiges oder ist bereits ökologischer. Es gibt Zahnbürsten aus Naturmaterialien und Zahncremes, die in Aluminiumverpackungen daher kommen. Cremedosen bekommt man aus Glas und vor allem bei Naturkosmetikherstellern sind die Kunststoffverpackungen oftmals zumindest biologisch abbaubar.

Seit ich beschlossen habe "grüner" zu leben, achte ich vermehrt auf Verpackungen und nehme die ein oder andere Plastiktüte ganz bewusst nicht mit. Unsere dennoch angesammelten Tüten verwenden wir als Müllbeutel oder nehmen sie beim Einkaufen mit - daran muss ich mich noch gewöhnen, oftmals vergesse ich es leider noch... aber es ist ein Weg etwas zu verändern. Denn eines darf man nicht vergessen, die Nachfrage bestimmt das Anbebot! Nicht umgekehrt.... heißt also, wir müssen die Hersteller dazu bringen weniger Müll zu verursachen.
Ich bin ehrlich - komplett plastikfrei leben kann und will ich nicht - ich bin froh über die Plastikteller und Becher für meine Tochter - da fühle ich mich persönlich sicherer. Aber andere Dinge werde ich versuchen zu umgehen - da befinde ich mich noch auf dem Weg....


Wie steht ihr zum Thema Plastik und welche Tipps und Ideen zur Vermeidung habt ihr?
Was können wir dafür tun, die Hersteller zum Umdenken zu bewegen?

Ich bin sehr gespannt auf eure Antworten....


Liebe Grüße und einen gemütlichen Abend mit einer Tasse Tee (denn die werde ich jetzt auch genießen) wünscht euch

Ivonne


1 Kommentar:

  1. Hallo,

    das stimmt wohl, ganz ohne Plastik kommt heutzutage kaum jemand mehr aus. So ist doch z.B. in jedem elektrischen Gerät Plastik verbaut.

    Jedoch versuchen wir auch so wenig Plastik wie möglich zu benutzen. Mittlerweile sind mir (gerade in der Küche) alternative Materialien wie z.B. Glas, Holz, Edelstahl oder Emaille viel lieber und diese sehen auch hochwertiger aus.

    Gerade bei Kindergeschirr haben wir bewusst auf Plastik verzichtet. Unsere 2jährige Tochter hat schnell gelernt, dass Gläser und Teller kaputt gehen können und benutzt unsere Küchenutensilien nun sehr sorgsam. Ich denke hier darf man Kindern auch ruhig etwas zutrauen, um sie am Ende mit Erfahrung und Stolz zu belohnen. ;)

    Sonst setzen wir die üblichen Plastikvermeidungsstrategien um: Stoffbeutel statt Plastiktüte, Obst und Gemüse wird lose gekauft oder im mitgebrachten Wäschenetz abgewogen, vieles wird eh selbst angebaut ;), Käse lassen wir uns am Wochenmarkt direkt in eine mitgebrachte Edelstahlbox packen, Kosmetik haben wir auf ein Minimum reduziert (Haut und Haaren geht es seitdem übrigens sichtlich besser!), ... aber da ist noch eine Menge Luft nach oben.

    Inspirationen finde ich übrigens immer mal wieder auf dem Blog von zero waste home. Über Google findet man auch tolle Videos von Beas Haus.

    Liebe Grüße
    Katha

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